Wiederbelebung der Hochhausdebatte in 2019

Presseerklärung an die Münchner Medien

der Inititative Münchner Architektur und Kultur (AKU)

Wolkenkratzer für München weiter ein Albtraum

Wie zu erwarten war, versuchen die Hochhauslobbyisten schon im Vorfeld der geplanten Hochhausstudie massiv Einfluss auf die Gutachter zu nehmen (z.B. SZ vom 24.07.2019) Die Initiative Münchner Architektur (AKU), die im Jahre 2014 mit dem Bürgerbegehren "Unser München" gemeinsam mit Alt-OB Kronawitter und MdL Ludwig Wörner die Hochhäuser auf die Höhe der Frauentürme begrenzt hat, existiert immernoch!

Die Darstellung der neuen Ungeheuer in der SZ erinnert unvermittelt an die Twin-Towers von New York und Ihr unrühmliches Ende. Sie lassen beim Bürger das Blut in den Adern erstarren. Wir hoffen, dass München nicht nur vom Profit regiert wird.

Der Jubel für die Hochhausbebauung auf dem Post-Areal an der Friedenheimer Brücke scheint ja grenzenlos zu sein. Aber weiß denn diese Generation einzuschätzen, was sie damit anrichtet und vernichtet? Wie sehr die Umgebung von Schloss Nymphenburg für alle Zeiten beschädigt wird?

Voll Neid blicken wir hier auf Frankreich, dort gibt es für das Schloss Versailles ein Sondergesetz, das den Stolz eines Landes auf seine Kultur widerspiegelt: vom Schloss aus darf kein Hochhaus zu sehen sein! Und die Franzosen halten sich penibel daran! Ein Vorschlag, wie er jetzt bei uns auf dem Tisch liegt, wäre also absurd, absolut unvorstellbar und käme einem Volksaufstand gleich. Was damit gemeint ist kann auch jeder, der noch Gefühl dafür hat, nachvollziehen bei dem „Vierkantbolzen“(AltOB Kronawitter) der weit weg von Nymphenburg am Rande die Harmonie des Schloss-Rondells stört. Jetzt soll Ähnliches aber uferlos überdimensioniert gleich in nächster Umgebung von Schloss Nymphenburg passieren und damit wohl auch das Eis für weitere Abenteuer gebrochen werden.

Dem muss entgegengehalten werden, denn Sensibilität und Wertschätzung für unsere Kultur erfordert einfach, dass es noch einige Winkel geben muss, die dem Mainstream widerstehen können.

Wenn es denn sein muss, dann sind vier Türme halb so hoch und damit etwas angepasst der bisherigen Bebauung genauso zweckvoll und originell und suggerieren uns zumindest dort noch architektonischen Anstand.

Und wir brauchen dringendst ein Gesetz ähnlich dem für Versailles.

Dr. Karl Hofmann Vorsitzender der Inititative Münchner Architektur und Kultur (AKU)


Zu der Hochhhausdebatte hat sich eine umfangreiche Pressedokumentation entwickelt, die Sie hier nachlesen können:


"Aufstand gegen die Hochhäuser" erschienen in der TZ am 21.08.2019

"Er will diese Türme stutzen" erschienen in der TZ am 21.08.2019

"Vorwärts in die Vergangenheit" erschienen in der SZ am 10.10.2019

"Münchner diskutieren über Hochhäuser" erschienen in der SZ am 22.08.2019

"Abschied von der 100-meter-Grenze" erschienen im MM am 20.11.2019

Der Blick auf die herrlichen Stadttürme von München begeistert selbst viele junge Bürger. Diese Silhouette dürfen wir nicht aufs Spiel setzen. Eine Hochhaus-Studie sollte diese Stadt-Silhouette schützen, etwa den Blick vom Monopterous, vom Maximilianeum und vom Schloß Nymphenburg. Erschienen im MM am 08.08.2019

"Neues Hochhaus-Begehren droht", erschienen im MM am 21.08.2019

"Offenheit der Bürger für Hochhäuser wächst", erschienen im MM am 21.08.2019

Unser Kommentar: "Die unterschiedlichen Aussagen dieses Instituts lösen Zweifel an Ihrer Glaubwürdigkeit aus"

"Wir wollen den großen Wurf", erschienen in der AZ am 17.01.2019

Unser Kommentar: "Hier könnte man auch etwas vernünftigeres Planen als zwei schräge, schwindelerregende Hochhäuser"

"Neuer Eigentümer für Paketposthalle", erschienen im MM am 05.09.2018

"Geht´s nur noch in die Höhe?", erschienen in der TZ am 22.08.2019

Unser Kommentar: "Hochhäuser über 4 Geschosse sind ökologisch und technisch nicht sinnvoll und nicht verbraucherfreundlich (Siehe "Ökologisches Manifest" von Architekt Theodor Henzler", Institut für ganzheitliche Architektur und Lebensraumgestaltung)".

"Einzigartig ist München nur ohne riesenbolzen", erschienen in der SZ am 07.08.2019

Unser Kommentar: "Ist der Bürger vernünftiger als die Politik?"

"Bayern:Bauvorhaben werden zu wenig auf Umweltschutz kontrolliert", erschienen in der SZ am 25/26..11.2019

Unser Kommentar: "Umweltsünden in München sind offenbar keine Seltenheit!"