Initiative Münchner Architektur und Kultur (AKU)
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Anita Noeske , Tel. 0173/4596762

27.7.2004

P r e s s e e r k l ä r u n g

Münchner lehnen Hochhaus-Giganten ab

Die beiden Hochhaus-Giganten am Georg Brauchle Ring und an der Schenkendorfstraße haben ihre Wirkung auf die Bürger nicht verfehlt Die Auswirkungen auf den Nymphenburger Schlosspark und auf die weltberühmte Prachtstraße am Siegestor haben die Bürger aufgerüttelt.

So war es möglich, in kürzester Zeit, gemeinsam mit der Gruppe Kronawitter/Wörner die erforderlichen Unterschriften für das Bürgerbegehren zu sammeln. Seitens der AKU wurden bisher 11327 Unterschriften in den gemeinsamen Topf beigesteuert.


Ein „Highlight“ besonderer Art zum vorläufigen Abschluss der Aktion bildete am vorletzten Sonntag der Stand der AKU unmittelbar vor dem Nymphenburger Schloss. Schließlich ist dieses weltberühmte Kulturdenkmal durch die geplanten 4 Hochhäuser (bis 120 m) über dem südlichen Schlossrondell ernsthaft gefährdet. Damit ist auch die beantragte Anerkennung als Weltkulturerbe in Frage gestellt.


„Hochhäuser bedrohen Weltkulturerbe“ lautete der Slogan auf dem Plakat. Die aktuellen Vorgänge um den Kölner Dom liefern hierfür den Beweis. Dort bedrohen ebenfalls 4 Hochhäuser (bis 120 m) jenseits des Rheins den Kölner Dom. Die Unesco droht mit dem Entzug des Prädikats „Weltkulturerbe“, wenn von den Hochhausbauten nicht Abstand genommen wird.


Angesichts des enormen Zuspruchs in der Sammlungs-Phase können wir der Bürgerabstimmung optimistisch entgegensehen.


Eine Reihe von Vertretern der jüngeren Generation unterstützen das Anliegen aus innerer Überzeugung (siehe den hervorragenden Beitrag des Kunststudenten Matthias Walther). Nicht nur der Architekt und Träger des Bayerischen Verdienstordens, Herr Tino Walz, sondern zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterstützen die junge Generation auf ihrem Weg in die Zukunft. Es muss gelingen, auch in der Politik den Stellenwert der Architektur wiederherzustellen!


Die Bürger zeigen durchwegs kein Verständnis für eine weitere Förderung von extremen Büro-Leerständen bei gleichzeitigem Stillstand des Wohnungsbaus. Der Überhang an Büroflächen in der Stadt ist auch nicht geeignet, den Flächenverbrauch in der Region einzudämmen. Es ist kein Zufall, dass renommierte Firmen, wie Infineon, auf 62 ha Grünfläche in Neubiberg ihren eigenen Firmensitz verwirklichen. Die Bürger sind auch entsetzt darüber, dass der Grundstücksverwerter an der Friedenheimer Brücke den irrigen Eindruck erweckt, der Hirschgarten werde erweitert, obwohl in Wirklichkeit durch die flächenintensive Bebauung eine umfassendere Erweiterung des Hirschgartens geradezu vereitelt wird.

Dr. Karl Hofmann

 

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