Initiative Münchner
Architektur und Kultur (AKU)
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Reifenstuelstr. 1
Dr. Karl Hofmann, Tel. 6132355, 0172/7745454
Anita Noeske , Tel. 0173/4596762
27.7.2004
P r e s s e e r k l ä r u n g
Münchner lehnen Hochhaus-Giganten ab
Die beiden Hochhaus-Giganten am Georg
Brauchle Ring und an der Schenkendorfstraße haben ihre Wirkung
auf die Bürger nicht verfehlt Die Auswirkungen auf den
Nymphenburger Schlosspark und auf die weltberühmte Prachtstraße
am Siegestor haben die Bürger aufgerüttelt.
So war es möglich, in kürzester Zeit, gemeinsam mit der Gruppe Kronawitter/Wörner die erforderlichen Unterschriften für das Bürgerbegehren zu sammeln. Seitens der AKU wurden bisher 11327 Unterschriften in den gemeinsamen Topf beigesteuert.
Ein Highlight besonderer Art zum vorläufigen
Abschluss der Aktion bildete am vorletzten Sonntag der Stand der
AKU unmittelbar vor dem Nymphenburger Schloss. Schließlich ist
dieses weltberühmte Kulturdenkmal durch die geplanten 4
Hochhäuser (bis 120 m) über dem südlichen Schlossrondell
ernsthaft gefährdet. Damit ist auch die beantragte Anerkennung
als Weltkulturerbe in Frage gestellt.
Hochhäuser bedrohen Weltkulturerbe lautete der
Slogan auf dem Plakat. Die aktuellen Vorgänge um den Kölner Dom
liefern hierfür den Beweis. Dort bedrohen ebenfalls 4
Hochhäuser (bis 120 m) jenseits des Rheins den Kölner Dom. Die
Unesco droht mit dem Entzug des Prädikats
Weltkulturerbe, wenn von den Hochhausbauten nicht
Abstand genommen wird.
Angesichts des enormen Zuspruchs in der Sammlungs-Phase können
wir der Bürgerabstimmung optimistisch entgegensehen.
Eine Reihe von Vertretern der jüngeren Generation unterstützen
das Anliegen aus innerer Überzeugung (siehe den hervorragenden
Beitrag des Kunststudenten Matthias Walther). Nicht nur der
Architekt und Träger des Bayerischen Verdienstordens, Herr Tino
Walz, sondern zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen
Lebens unterstützen die junge Generation auf ihrem Weg in die
Zukunft. Es muss gelingen, auch in der Politik den Stellenwert
der Architektur wiederherzustellen!
Die Bürger zeigen durchwegs kein Verständnis für eine weitere
Förderung von extremen Büro-Leerständen bei gleichzeitigem
Stillstand des Wohnungsbaus. Der Überhang an Büroflächen in
der Stadt ist auch nicht geeignet, den Flächenverbrauch in der
Region einzudämmen. Es ist kein Zufall, dass renommierte Firmen,
wie Infineon, auf 62 ha Grünfläche in Neubiberg ihren eigenen
Firmensitz verwirklichen. Die Bürger sind auch entsetzt
darüber, dass der Grundstücksverwerter an der Friedenheimer
Brücke den irrigen Eindruck erweckt, der Hirschgarten werde
erweitert, obwohl in Wirklichkeit durch die flächenintensive
Bebauung eine umfassendere Erweiterung des Hirschgartens geradezu
vereitelt wird.
Dr. Karl Hofmann