Münchner Merkur, 16.12.2002

So viele Büros gebaut wie noch nie
Leerstand steigt aber stark an
Von Eberhard Geiger

Mit 950 000 Quadratmetern neuer Bürofläche wurde im Jahr 2002 das größte Fertigstellungs-Volumen in der Geschichte Münchens erreicht. Die Nachfrage konnte damit allerdings nicht Schritt halten. So schnellte der Flächen-Leerstand von 199 000 Quadratmeter. Dies geht aus einem Marktbericht der Immobilien-Firma „Jones Lang Lasalle“ hervor.

Der Büroflächen-Markt häuft traditionell in wenigen Jahren große Kontingenten, die der Markt in kurzer Zeit nicht aufsaugen kann. Der Abbau des „Büroberges“ folgt erst mit Verzug über mehrere Jahre hinweg. Am Ende des in Fachkreisen so genannte „Schweine-Zyklus“ ist der Markt weitgehend abgegrast, und oft treten dann schon Mangelerscheinungen auf, die mit deftig steigenden Mieten verbunden sind, ehe der Neubau wieder auf Touren kommt.

Nach oben gehen die Mieten meist freudig, nach unten ist die Elastizität meist geringer, es sei denn sie stürzen von den Top-Preisen wieder auf Normalniveau.

Derzeit haben die Spitzenmieten pro Quadratmeter gerade um 50 Cent auf 31,50 Euro nachgegeben.

„Jones Lang Lasalle erwartet zum nächsten Jahr einen fürchterlichen Büroflächen-Zuwachs von rund einer Million Quadratmetern.

Davon werde etwa die Hälfte auf Halde gehen, die andere Hälfte könnte schon vorab vermietet werden oder ist für die Eigennutzung des Investors reserviert. Das Missverhältnis zwischen Angebot und Abnahme werde sich im Jahr 2004 noch weiter verstärken.

Die Leerstandsquote mit heute 4,7 Prozent werde allein im nächsten Jahr 7 bis 8 Prozent erreichen.

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