Bürgerinitiative "Rettet den Marstallplatz"

Anita Noeske
Vorsitzende der Bürgerinitiative
"Rettet den Marstallplatz"
 
 

 

Liebe Münchner Bürger!

Die Münchner Residenz, die Bayerische Staatsoper und der Marstallplatz sind Bestandteile eines Ensembles, das zu den geschichtlich, städtebaulich und baukünstlerisch bedeutsamsten Schöpfungen der Landeshauptstadt München zählt.

Das Marstallgebäude wurde in den Jahren 1820/22 von Klenze als Hofreitschule des Bayerischen Königshauses geschaffen. Der Marstall hat erfreulicherweise sogar den 2. Weltkrieg überlebt. Der Marstallplatz ist aber derzeit durch plattenbauartige Bürobauten in höchstem Maße gefährdet. Die Totalbebauung mit einem Bürokomplex (9.200 qm überbaute Fläche und 39.900 qm Geschoß fläche) wird der kulturhistorischen Situation in keiner Weise gerecht und ist abzulehnen. Nach diesem Plan wird der Marstallplatz teilweise auch in dem noch unter Landschaftsschutz stehenden Teil überbaut und mit Baumasse überfrachtet.

Das vom Bauträger und dem Stadtplanungsausschuss favorisierte Projekt (2. Preis aus einem Architektenwettbewerb) ist im Königssaal der Bayerischen Staaatsoper ausgestellte. Bitte widmen Sie diesen Plänen Ihre Aufmerksamkeit!

Leider wird der bessere Entwurf aus dem Wettbewerb der Münchner Architekten Hilmer und Sattler nicht präsentiert.

Wir sind zusammen mit vielen unabhängigen Architekten der Meinung, dass der Entwurf Hilmer und Sattler den absoluten Vorrang verdient. Die um 25 % geringere Nutzfläche kann den Entwurf nicht abwerten, weil die geringere Baumasse geradezu die Qualität der Arbeit ausmacht. Die Baukörper nehmen in Dimension und Proportion die Merkmale der umgebenden Bebauung auf und interpretieren Sie neu.

Der vom Bauträger und der Stadt München bevorzugte Plan der Berliner Architekten Gewers und Kühn bewirkt eine Überfrachtung des Ensembles mit Baumasse und lässt in seiner Fassadengestaltung jede Rücksicht auf die historische Umgebung vermissen. Offenbar sollen allein Renditeüberlegungen den Ausschlag geben.