An
den
Münchner
Merkur
-Bayernredaktion-
Die
Tatsache dass der Antrag
der Grünen im Bayerischen Landtag, die Machbarkeitsstudie für einen
Autobahn-Südring abzubrechen und endgültig einzustellen nur von der
Abgeordneten Frau Schreyer-Stäblein (CSU) unterstützt wurde, lässt auf
einen
erschreckend niedrigen Informations- und Bewusstseinsstand der
Abgeordnetenmehrheit schließen.
Nach
dem Zwischenbericht der
Autobahndirektion ist das gesamte Untersuchungsgebiet innerhalb und
außerhalb
der Stadt München
mit „sehr hohen“ und
„äußerst hohen Raumwiderständen“ belegt. Die Hindernisse bestehen in
den hohen
Schutzkategorien wie Landschaftssschutz, FFH-Gebiete sowie
Wasserschutzgebiete
und Siedlungsgebiete. Diese Studie ist öffentlich und auch den
Landtagsabgeordneten zugänglich; sie muss ihnen daher bekannt sein,
selbst wenn
sie über keine eigene Ortskenntnis verfügen Schließlich sind unsere
Volksvertreter nicht
nur Abgeordneten ihres Wahlkreises,
sondern aller bayerischen Bürger. Offenbar sind sie
so blauäugig anzunehmen, dass ein Planungsbüro, das weit
über 500
000 € Planungskosten vom Staat kassiert, die Arbeit wirklich mit einem
Vorschlag für eine Null-Lösung abschließt.
Eine
noch so problematischer
und unsinniger Trassenvorschlag aus der Studie ist geeignet, im
Bundestag die
unselige Diskussion über die Zerstörung der Münchner Erholungsgebiete
neu zu
entfachen. Wer dies in Kauf nimmt leistet einen Beitrag zu maßloser Naturzerstörung und
liefert einen Steigbügel
für einen jahrzehntelangen Dauerbrenner. Er spielt auch mit dem Feuer,
weil die
Studie ausdrücklich darauf angelegt ist, dem Projekt den Weg in den
Bundesverkehrswegeplan zu ebnen!
Dr. Karl Hofmann (Vereinigte Bürgerinitiative Südlicher Erholungsraum München)