An den

Münchner Merkur

-Bayernredaktion-                                                                 

Ihr Beitrag vom 3.4.2009: „Niederlage für Südring-Gegner“

Die Tatsache dass der Antrag der Grünen im Bayerischen Landtag, die Machbarkeitsstudie für einen Autobahn-Südring abzubrechen und endgültig einzustellen nur von der Abgeordneten Frau Schreyer-Stäblein (CSU) unterstützt wurde, lässt auf einen erschreckend niedrigen Informations- und Bewusstseinsstand der Abgeordnetenmehrheit schließen.

Nach dem Zwischenbericht der Autobahndirektion ist das gesamte Untersuchungsgebiet innerhalb und außerhalb der Stadt  München mit „sehr hohen“ und „äußerst hohen Raumwiderständen“ belegt. Die Hindernisse bestehen in den hohen Schutzkategorien wie Landschaftssschutz, FFH-Gebiete sowie Wasserschutzgebiete und Siedlungsgebiete. Diese Studie ist öffentlich und auch den Landtagsabgeordneten zugänglich; sie muss ihnen daher bekannt sein, selbst wenn sie über keine eigene Ortskenntnis verfügen Schließlich sind unsere Volksvertreter  nicht nur Abgeordneten ihres Wahlkreises, sondern aller bayerischen Bürger. Offenbar sind sie  so blauäugig anzunehmen, dass ein Planungsbüro, das weit über 500 000 € Planungskosten vom Staat kassiert, die Arbeit wirklich mit einem Vorschlag für eine Null-Lösung abschließt.

Eine noch so problematischer und unsinniger Trassenvorschlag aus der Studie ist geeignet, im Bundestag die unselige Diskussion über die Zerstörung der Münchner Erholungsgebiete neu zu entfachen. Wer dies in Kauf nimmt leistet einen Beitrag zu maßloser  Naturzerstörung und liefert einen Steigbügel für einen jahrzehntelangen Dauerbrenner. Er spielt auch mit dem Feuer, weil die Studie ausdrücklich darauf angelegt ist, dem Projekt den Weg in den Bundesverkehrswegeplan zu ebnen!

Dr. Karl Hofmann (Vereinigte Bürgerinitiative Südlicher Erholungsraum München)