Die von führenden Politikern immer wieder zugesicherte ergebnisoffene Planung im Rahmen der Machbarkeitsstudie hat sich nicht bestätigt. Leider präsentiert die Autobahndirektion Südbayern nunmehr in ihrem Schlussbericht Trassenvarianten für eine Autobahn in einem Lebens- und Erholungsraum, der hierfür nicht geeignet ist. Der Bedarfsnachweis, die erste und wichtigste Voraussetzung für eine Fernstraßenplanung ist nicht erbracht!
Die nunmehr vorgeschlagenen Varianten B 1 und B 2 unterqueren zwar die Siedlungsgebiete von Gräfelfing/Krailling und von Pullach/Geiselgasteig, zerschneiden aber oberirdisch die großen Waldgebiete des Forst Kasten und des Forstenrieder Parks und mehr als die Hälfte der Strecken im Perlacher/Grünwalder Forst. Diese Eingriffe sind kategorisch abzulehnen, weil sie die großen zusammenhängenden Waldgebiete ganz oder teilweise zerstören würden
Die Bürger der Stadt München und der Region München werden sich diesen Eingriffen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln widersetzen. Alle Gemeinden zwischen der Stadt Germering und dem Perlacher Forst verurteilen einen Eingriff in dieses wertvolle Erholungsgebiet. 7 Waldschutzgemeinschaften der VBI und die angeschlossenen 17 Umweltinitiativen im Verbund mit den gesamten Umweltverbänden und den Kommunen werden, wie schon seit dem Jahre 1973 alle Anschläge auf diesen Erholungsraum massiv bekämpfen, zumal Hunderte Hektar Bannwald kritik- und ersatzlos geopfert werden sollen.
Leider wurde, trotz wiederholter Aufforderung, die großräumige Umfahrung der Stadt München von Regensburg über Landshut und Rosenheim nicht ernsthaft untersucht. Auch der mit Zahlen der Autobahndirektion nachgewiesene Anteil von 36 % Ziel- und Quellverkehr auf dem Autobahn-Ostring hat nicht zu zielführenden Vorschlägen der Gutachter geführt, obwohl die Stauereignisse auf dem Ostring nicht mit einem Südring zu bewältigen sind, im Gegenteil das Nadelöhr Südkreuz durch einen Südring noch stärker als bisher belastet würde. Außerdem bewertet das Gutachten nicht ausreichend den Ausbau des Luise-Kieselbachplatzes.
Die VBI und die angeschlossenen Umweltinitiativen appellieren an die Bayerische Staatsregierung und an der Bayerischen Landtag, die Autobahnplanungen im Münchner Süden endgültig einzustellen!
Die VBI unterstützt das Waldfest im Perlacher Forst. Es ist Teil unserer Langzeitstrategie gegen den Südring! Ihre Teilnahme ist ein wirksamer Beitrag zur Verhinderung des Südrings!
Die VBI
Redaktionelle Beiträge und Leserbriefe:
spd_partei_muenchen
Medien-Information
der Münchner SPD
München,
19. Mai 2010
Autobahnsüdring: Planung
sofort einstellen
Einzige
Konsequenz der Machbarkeitsstudie zum „Autobahn-Südring“: Planung
sofort einstellen, Studie zu den Akten legen, keinen Antrag auf
Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan, keinen weiteren Euro mehr
verschwenden
Der Münchner SPD-Vorsitzende
Hans-Ulrich Pfaffmann,
MdL, bezweifelt die Objektivität der Studie: „Nach Vorstellung der
Machbarkeitsstudie zum Autobahnsüdring mit den beiden empfohlenen
stadtnahen Varianten B1 und B2 ist die Wut und Enttäuschung der Gegner
sehr gut nachvollziehbar. Allerdings wurde die Untersuchung nie aus
wissenschaftlichem Interesse heraus durchgeführt – wie der Begriff
‚Studie‘ und die CSU-Beschwörungsformel der ‚Ergebnisoffenheit‘
vielleicht vorgaukeln.“
Vielmehr habe die
CSU-Landtagsfraktion
in ihrem Antrag 14/9746 vom 13.6.2002 die Staatsregierung aufgefordert,
die Schließung des Autobahnrings um München in den
Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen und zu diesem Zweck eine
Machbarkeitsstudie zu erstellen, „die die Belange der Bevölkerung, des
Lärmschutzes, des Umweltschutzes und des Naturschutzes berücksichtigt“
(Plenumsbeschluss vom 24.10.2002 – DS 14/10554).
„Insofern
stand
eine Nulllösung nie zur Debatte. Im Gegenteil“, sagt Pfaffmann, „es
wurde von den Gutachtern erwartet, dass sie wenigstens eine Lösung für
den Bundesverkehrswegeplan präsentieren.“
„Die
beiden jetzt von
mehreren ‚machbaren‘ Trassen empfohlenen Varianten B1 und B2 kommen
deshalb nicht überraschend, sind aber vollkommen inakzeptabel, da sie
die Belange der Bevölkerung und des Umweltschutzes nicht ausreichend
berücksichtigen, sondern fünf große Waldgebiete zerschneiden und das
wichtigste Naherholungsgebiet der Landeshauptstadt für immer zerstören
würden – trotz zweier gigantischer, insgesamt 18 Kilometer langer
Tunnel.“
„Überdies sind die angegebenen Kosten von
1,2 Mrd. Euro
angesichts der prekären Haushaltslage des Bundes indiskutabel hoch,
wobei in dieser Summe etwa Kosten für geforderte und gesetzlich
vorgeschriebene Ausgleichsflächen noch gar nicht enthalten sind. Und
schließlich wird das ursprünglich genannte Hauptziel – nämlich eine
Entlastung der Gemeinden entlang der A 99-Ost – mit nur 7,6 Prozent
Verkehrsreduzierung nicht erreicht.“
„Nicht nur die
Münchner
SPD, die SPD-Landtagsfraktion und die Grünen, auch mehrere
CSU-Abgeordnete, allen voran Kerstin Schreyer-Stäblein aus dem Münchner
Süden, sowie Umweltminister Markus Söder, Finanzminister Georg
Fahrenschon und FDP-Wirtschaftsminister Martin Zeil haben sich
öffentlich gegen den Autobahnsüdring ausgesprochen. Es liegt jetzt an
ihnen, dem Spuk endlich ein Ende zu machen das unsinnige Projekt zu
begraben.
„Für die Machbarkeitsstudie wurde bereits
über eine
halbe Million Euro investiert. Es wird höchste Zeit, dass die
Bayerische Staatsregierung die Notbremse zieht. Der Autobahnsüdring
wäre ein ökologischer und finanzieller Wahnsinn. Jeder weitere Euro ist
eine Verschwendung von Steuergeldern. Hier könnte die Staatsregierung
sinnvoll zu sparen beginnen. Das Projekt Autobahnsüdring muss nicht in
den Bundesverkehrswegeplan sondern in den Aktenvernichter, so wie der
Transrapid“, fordert Pfaffmann.
Zur Bekanntgabe des
Schlußberichtes der Autobahndirektion veröffentlichte der Münchner
Merkur folgende Beiträge:
Beitrag
1 aus MM_Lks_Nord
Beitrag
2 aus MM_Lks_Sued
Beitrag
3 aus MM_Lks_WT
Weitere kritische Reaktionen aus dem Kreis der Südringgegner:
Beitrag
1 aus MM Bayernteil
Beitrag
2 aus MM Lks Sued
Beitrag
3 aus MM Lks WT
PRESSEMITTEILUNG
Bündnis 90 / Die Grünen im
Bayerischen Landtag
München
(21.5.2010/sip). Nach den massiven Sparvorgaben des
Bundesfinanzministers an
das Verkehrsressort haben die Grünen von der Staatsregierung den
Verzicht auf
umstrittene Verkehrsprojekte in Bayern gefordert. „In Zeiten klammer
öffentlicher Kassen macht es keinen Sinn, Milliarden für Bauvorhaben zu
verschleudern, die noch dazu ökologisch völlig unvertretbar sind“,
sagte
der verkehrspolitische Sprecher Martin Runge.
Konkret zählt Martin
Runge dazu
die A 94 durch das Isental, den Autobahn Südring um München, die dritte
Startbahn für den Münchner Flughafen, den Ausbau der B 303 in
Oberfranken und
den zweiten S-Bahn-Tunnel für München. „Bei all diesen Großprojekten
steht der verkehrliche Nutzen in keinerlei Verhältnis zu den immensen
Kosten.“
Stellungnahme des
Grünzug-Netzwerk
Würmtal e.V. zum Ergebnis der Machbarkeitsstudie der Autobahndirektion
Südbayern zum A99 Südring
· Die Entlastung
von Nord- und Ostring, das entscheidende Argument zur Wiederaufnahme
des
Südring-Projekts, würde mit 7,6% bis 2025 lediglich in einem für die
betroffenen Bürger nicht spürbaren Umfang erfolgen.
·
Die
schriftlich
und mündlich immer wieder behauptete Ergebnisoffenheit war nie gegeben.
Eine
Nulllösung war nicht gewollt und wurde daher auch nicht untersucht, die
Öffentlichkeit
wurde also monatelang in diesem Punkt getäuscht.
·
Ökologische
Faktoren, wie die großräumige Vernichtung von Wäldern wurden mit der
„Transformation“ einer
Raumwiderstandskarte mit fast ausschließlich sehr hohen und besonders
hohen
Raumwiderständen in eine „aggregierte“ Raumwiderstandskarte mit kaum
noch
zulassungshemmenden Faktoren weitgehend ausgeklammert.
Als zulassungshemmend gingen nur noch
Wohnbebauungen und FFH-Gebiete in die weitere Planung ein, nicht jedoch
Bannwälder, Grünzüge oder Naturschutzgebiete.
·
Trotz
zweier
Tunnelstrecken werden der Kreuzlinger Forst, der Forst Kasten, der
Forstenrieder Park, der Grünwalder Forst und der Perlacher Forst durch
die
empfohlenen Trassen nachhaltig und intensiv geschädigt.
·
Damit
wird das
letzte zusammenhängende Naherholungsgebiet im Raum München mit enormer
Bedeutung für das Klima der Landeshauptstadt dauerhaft beeinträchtigt.
Ohne
diese Frischluftschneise würden nach fachlicher Berechnung die
Durchschnittstemperaturen in München um bis zu 3 Grad steigen.
·
Nicht
nur die
Bürger im Osten, auch im Westen werden sie schon heute teilweise massiv durch Autobahnen in ihrer Lebensqualität
beeinträchtigt. Gräfelfing kämpft seit
Jahren gegen den Lärm der A96 (Lindau) und käme mit dem Südring in eine
„Autobahnecke“ mit Beschallung aus zwei Seiten. Ähnlich die Situation
in
Germering.
·
Trotz
hoher
Kosten und viel Zeitaufwand macht die Machbarkeitsstudie keine Aussagen
*zur örtlichen Lage von Ersatzaufforstungen, die in
räumlichem
Zusammenhang mit den gerodeten Flächen im Umfang von einigen 100 ha
(genaue
Zahlen hatten die Planer der Autobahndirektion bei der
Informationssitzung
nicht parat)gesetzlich vorgeschrieben aber wohl kaum zu realisieren
sind. Damit aber
wären sie eine zulassungshemmende
Restriktion.
*zu
notwendigen Autobahnanschlüssen,
die besonders viel Wald vernichten, Kosten verursachen und zusätzlichen
Verkehr
erzeugen,
*zur Abluftproblematik vorgesehener Tunnel, die
offenbar über die
Tunnelausgänge in die umgebenden Wälder entlüftet werden sollen, mit
allen
Konsequenzen für die nach Fertigstellung noch verbleibenden Waldgebiete,
*zu alternativen Konzepten
einer großräumigen Umfahrung des
Verkehrsknotens München oder der Förderung des ÖPNV zur Reduzierung des
Ziel-
und Quellverkehrs, der generellen Hauptursache der Münchner
Verkehrsmisere.
Kann man
eine
solche lückenhafte Planung als seriös bezeichnen?
·
Nach
Aussagen
der Autobahndirektion würde der Bau des Südrings einen 6-spurigen
Ausbau der
A99 West nach sich ziehen. Das würde auch eine entsprechende
Verbreiterung von zwei
erst neu gebauten Tunneln bedeuten. Die Kosten dafür sind in der
Machbarkeitsstudie nicht berücksichtigt.
·
Die
derzeit
geplanten Kosten von € 1,2 Milliarden werden zum Zeitpunkt einer
möglichen
Realisierung in 15– 20 Jahren wesentlich höher liegen, der errechnete
Nutzen-Kosten-Faktor entsprechend niedriger ausfallen.
·
Der
ausgewiesene
Nutzen-Kosten-Faktor von rd. 2,0 eröffnet ohnehin bei fachlicher
Betrachtung
kaum eine Chance auf Aufnahme des Südrings in den Bedarfsplan für
vordringliche
Projekte. Das sollte bei einer politischen Entscheidung berücksichtigt
werden.
· Statt eines
gigantischen Einzelprojekts mit höchst zweifelhaftem verkehrlichen
Nutzen aber
großen Umweltschäden könnten viele weit sinnvoll Verkehrsprojekte
realisiert
werden. Nicht zuletzt lärmmindernde Maßnahmen an den bestehenden
Autobahnen im
Raum München.
Erste Reaktionen im Münchner Merkur auf den Schlußbericht der Autobahndirektion
Münchner Merkur vom 21.05.2010 [Leserbriefe]
Münchner Merkur
vom 21.05.2010 [Gantzer attackiert Genossen]
Münchner Merkur
vom 21.05.2010 [Leserbrief Engl]
Münchner Merkur Würmthal [Abluftkamine bei Maria Eich / Abgeordnete über Parteigrenzen hinweg]
Münchner Merkur Landkreis Nord vom 01.06.2010 [Kurzak fordert Teillösung]
Zu Ihrem Beitrag vom 21.6.2010: „Ein Minister steht im Wald“ und vom 24.6.2010: „Minister: Südring nicht so wichtig“
Ein Ritt durch den Forst Kasten ist nicht nur für Staatsminister Markus Söder nach wie vor lohnend. Wenn eine Steuerungsgruppe um Ministerpräsident Horst Seehofer den Autobahn-Südring auf Eis gelegt hat, ist dies zwar ein Schritt in die richtige Richtung, für Entwarnung besteht jedoch derzeit keine Veranlassung! Schon im Raumordnungsverfahren von 1973 wurde der Südring wegen ökologischer Bedenken eingefroren. Bei der Forstschreibung des Bedarfsplans für die Bundesfernstraßen 1993 wurde das Projekt wegen derselben Bedenken aus dem Bedarfsplan gestrichen und damit beerdigt. Bei der Fortschreibung des Bedarfsplans 2004 wurde die Beerdigung bestätigt. Trotzdem konnte die Projektleiche durch die Beckstein`sche Machbarkeitsstudie wiederbelebt werden. Wie zu erwarten war, hielt der letzte Beschwichtigungsversuch nur 3 Tage an. Schon ist in der SZ zu lesen, dass die Minister den Südring im Jahre 2015 zum Bedarfsplan anmelden möchten. Früher wäre eine Fortschreibung ohnehin nicht aktuell. Die Erkenntnis, dass der Südring nicht so wichtig ist, stellt also keinen Fortschritt dar. Die Bürgerinitiativen erwarten, dass dieses umweltfrevlerische Projekt endlich über Bord geworfen wird! Zwischenzeitlich ist auch bekannt geworden, dass die Autobahndirektion derzeit noch an der Studie weiterarbeitet. Dem Dauerbrenner wird also in diesen Tagen sogar noch zusätzlich Kohle zugeführt. Deshalb werden die Vereinigten Bürgerinitiativen Südlicher Erholungsraum München, in der sich schon seit dem Jahr 1973 sieben Waldschutzgemeinschaften und zwischenzeitlich weitere 17 Umweltinitiativen zusammengeschlossen haben, weiterhin dem unseligen Projekt entgegenstellen und die Schwachstellen des Projekts aufarbeiten. Wenn dann die Tiefkühlkost in 5 Jahren frisch auf den Tisch serviert wird, können wir die Zutaten postwendend mitliefern!
Pressemitteilung
der Münchner CSU Abgeordneten
Lorenz
und Blume: Untertunnelung des Mittleren Rings vorrangig
München, 13.06.2010 - In der aktuellen Diskussion um den Autobahn-Südring beziehen nun die beiden örtlichen CSU-Landtagsabgeordneten in Giesing und Ramersdorf, Andreas Lorenz und Markus Blume, Position: Eine komplette Untertunnelung des Mittleren Rings im Münchner Südosten von Giesing bis Ramersdorf ist zeitlich vorrangig vor dem Bau eines Autobahn-Südrings. Lorenz und Blume wörtlich: „Die Menschen in diesem Abschnitt des Mittleren Rings leiden bereits heute unter einer immensen Verkehrsbelastung, die in den nächsten Jahren vor allem nach Fertigstellung des Südwest-Tunnels noch weiter zunehmen wird. Deshalb besteht hier kurzfristiger Handlungsbedarf."
Nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen der Machbarkeitsstudie soll die Verkehrsbelastung am Mittleren Ring (Prognose für Brudermühlbrücke) von 147.000 Fahrzeugen pro Tag um 17.000 durch den Bau eines Autobahn-Südrings zurückgehen. „Das heißt aber, es würden nach wie vor 130.000 Fahrzeuge pro Tag über den Mittleren Ring fahren – für die Münchner in den südlichen und östlichen Stadtvierteln hatten wir uns eine deutlichere Entlastung erhofft", so Lorenz und Blume. Zum Vergleich: Die derzeit geplanten Trassen des Autobahn-Südrings würden nur 60.000 Fahrzeuge täglich befahren – das ist weniger als die Hälfte.
Ferner würden nach der vorliegenden Planung große Abschnitte des Autobahn-Südrings im Forstenrieder Park und Perlacher Forst oberirdisch verlaufen und eine Schneise durch diese Wälder schlagen. Dazu der Landtagsabgeordnete für den Münchner Süden, Andreas Lorenz: „Die Verkehrsentlastung für die Münchner Bürger steht in keinem Verhältnis zu den Umweltschäden, die der teilweise oberirdische Verlauf einer Autobahn durch den Perlacher Forst und den Forstenrieder Park verursachen würde. Die Wälder im Süden Münchens stellen ein wichtiges Naherholungsgebiet für die gesamte Münchner Bevölkerung dar und müssen deshalb besonders geschützt werden," so Lorenz. „Den Bau eines Autobahn-Südrings in der jetzt geplanten Form lehne ich deshalb ab."
Blume und Lorenz sehen gleichwohl die Notwendigkeit, die südlichen Stadtteile vom Durchgangsverkehr deutlich zu entlasten – das gilt insbesondere für den Schwerlastverkehr. Ziel ist für die beiden Abgeordneten ein Transitverbot, wie es heute schon im Münchner Norden Wirklichkeit ist. Das könnte ein vollständig untertunnelter Autobahn-Südring leisten, so Lorenz und Blume: „Ein Autobahn-Südring in dieser Form wäre langfristig eine Perspektive. Angesichts des aufwändigen Entscheidungs-, Planungs- und Realisierungsvorlaufs von bis zu 30 Jahren brauchen wir aber davon unabhängig eine rascher umsetzbare Lösung." Diese Lösung ist nach Ansicht der beiden Landtagsabgeordneten ein kreuzungsfreier Umbau des Mittleren Rings mit Weiterführung des Candid-Tunnels im Bereich Tegernseer Landstraße, Verlängerung und Deckelung des Mc-Graw-Grabens und Untertunnelung des Mittleren Rings im Bereich Chiemgauer Straße bis hin zum Ramersdorfer Ortskern und weiter zur Bad-Schachener-Straße.
Der Landtagsabgeordnete für den Münchner Osten, Markus Blume dazu: „Die weit über 100.000 Menschen, die entlang dieses hoch belasteten Abschnitts des Mittleren Rings wohnen, müssen heute eine brutale Lärm- und Feinstaubbelastung ertragen. Eine Untertunnelung würde nicht nur in diesen Punkten Abhilfe schaffen, sondern auch die Zerschneidungswirkung des Mittleren Rings für ganze Stadtviertel aufheben. Mit einer Tieferlegung des Autobahnkopfes der A8 ließe sich zudem der historisch gewachsene Dorfkern in Ramersdorf wiederherstellen. Zudem würde dann der tägliche Dauerstau in den verbliebenen ampelgestalteten Anschnitten des Mittleren Rings der Vergangenheit angehören."
Die von einigen Seiten ins Gespräch gebrachte Troglösung für den Mittleren Ring lehnen beide Abgeordnete kategorisch ab: "Dies würde den Anwohnern nicht viel bringen und die städtebauliche Trennwirkung noch erhöhen." Statt dessen fordern Blume und Lorenz nun eine konzertierte Aktion zur Untertunnelung des Mittleren Rings im Süden und Südosten und wollen dazu eine Tunnelallianz gründen. Lorenz und Blume kritisieren hier auch die rot-grüne Stadtregierung, weil diese ihrer Meinung nach "eine vernünftige verkehrliche Stadtplanung seit Jahren verschlafen hat."
Antrag an Bezirksausschuß 18 [Ablehnung Südring]
Süddeutsche Zeitung vom 17.06.2010 [Das Aus für den Autobahn-Südring]
Münchner Merkur vom 17.06.2010 [Südring bleibt eine Option - aber erst ab 2015]
Münchner Merkur Lks Süd vom 17.06.2010 [Von Empörung bis Erleichterung]
Link zur ONLINE-AZ vom 16.06.2010 [Autobahn-Südring auf Eis: Jetzt kommt der Stadt-Tunnel]
Unser Mitstreiter aus Wörnbrunn, Herr Krächan betreibt über seine umweltkünstlerischen Tätigkeiten hinaus weitere Aktivitäten:
Ansprache von Herrn Gold an der Kugler Alm
Antwort von Dr. Karl Hofmann im Namen der Vereinigten Bürgerinitiativen vom 20.07.2010
MM Region vom 09.07.2010 "Der Südring bleibt eine Option"
MM Süd vom 09.07.2010 "Südring - befürworter sehen rot"
MM Würmtal vom 09.07.2010 "Südring - Befürworter geben Gas"
Stadtratsbeschluß vom 28.07.2010 gegen den Südring
MM Nord vom 21.07.2010 "Göbel will ein Gutachten"
MM Süd vom 21.07.2010 "Südring im Kreisausschuss nicht pauschal abgelehnt"
MM WT vom 21.07.2010 "Göbel-Antrag im Kreisausschuß vertagt"
Aussage Dr. Goppel, MdL zum Südring
Zeitungsbericht im MM Süd vom 05.08.2010 zur Radl Demo vom 24.07.2010 im Perlacher Forst
Zeitungsbericht in SZ Stlks zur Radl Demo vom 05.08.2010 (erscheint in Kürze)
Bund Naturschutz zum Thema Biodiversität und Südring
Schlussbericht mit zwei Varianten
Südring bleibt Option der Staatsregierung und des Landtags
"Südring bleibt Option" aus MM / WT vom 25.11.2010
"Abfuhr für Südring -Gegner" aus MM / WT vom 25.11.2010
An die Münchner Presse (20.12.2010)
Presseerklärung
Weiterhin keine
Entwarnung an der Südring-Front
Es kommt nicht überraschend, dass der Bayerische Landtag den Antrag der Grünen, den Münchner Autobahn-Südring endgültig ad acta zu legen, abgelehnt hat. Alle Beteuerungen der Bayerischen Staatsregierung, dass für den Südring kein Geld da sei und keine Priorität bestehe, sind oberflächliche Beschwichtigungsversuche für eine hartnäckige Grundhaltung!
Die Bürgerinitiativen bleiben daher weiterhin äußerst wachsam. Da hinter den Kulissen an dem Projekt weitergearbeitet wird, werden auch die Bürger ihre Gegenargumente weiter ausbauen. Dies gilt insbesondere für die im Schlussbericht der Autobahndirektion erkennbaren Schwachstellen, wie etwa die fehlenden Längenangaben und Ausbauquerschnitte und die schöngerechneten Kosten.
Der Schlussbericht kommt zu einem Kosten-Nutzen-Verhältnis von 2,0. Er ist wohl wesentlich zu hoch angesetzt, wobei nach den eigenen Aussagen der Autobahndirektion eine Planung unter 2.0 nicht in den „weiteren Bedarf“ kommen kann und unter 4,0 keinesfalls in den „vordringlichen Bedarf“. Da in der Planung entgegen dem Planungsauftrag die Anschlüsse nicht dargestellt und offenbar auch nicht kalkuliert sind, liegt das Kosten-Nutzen-Verhältnis offenbar unter 2.0.
Der Widerstand gegen das unsinnige Großprojekt Südring wächst. So hat sich nunmehr auch die „Agenda 21 Pullach“ vertreten durch Herrn Bert Eisl den Vereinigten Bürgerinitiativen angeschlossen, so dass nunmehr mit den 7 Stammgruppen nunmehr 25 Verbände gegen diesen geplanten Umweltfrevel antreten.
Sobald die Bayerische Staatsregierung ihr keineswegs tiefgefrorenes Großprojekt auftauen wird, werden die Bürger mit neuem Schwung gegen diese geplante Umweltzerstörung vorgehen.