4. Bericht (Schlußbericht)

Im Vorfeld des Schlußberichtes der Autobahndirektion veröffentlichte der Münchner Merkur mehrere Sonderseiten zum Thema Südring, insbesondere zur Geschichte des Widerstandes gegen dieses umweltzerstörende Großprojekt.

Die Sonderseiten können Sie hier einsehen:

Dokument 1
Dokument 2
Dokument 3

Am 17.05.2010 veröffentlichte die Autobahndirektion nunmehr den
nachfolgenden Schlußbericht mit der Empfehlung von 2 Trassenvarianten, die dem Kreutzlinger Forst, den Forstkasten, den Forstenrieder Park und den Grünwalder - Perlacher Forst überwiegend im offenen Graben durchqueren. Lediglich die besiedelten Bereiche in Gräfelfing - Krailling und in Pullach / Geiselgasteig werden im Tunnel geführt.

Das planende Ingenieurbüro und die Autobahndirektion haben mit diesem Vorschlag das gestellte Ziel, nämlich eine technisch machbare und ökologisch vertretbare Lösung zu untersuchen, verfehlt. Die gesamte Präsentation können Sie hier herunterladen.

Aus den nachstehenden 2 Pflichtenheften ergibt sich der Inhalt und der Umfang der Auftragserteilung der Machbarkeitsstudie. Bemerkenswert ist insbesondere, dass auch die "Auswirkungen auf die Umwelt zu untersuchen sind
".
Ausserdem ergibt sich, welche Strassenplanungen bis zum Prognosezeitpunkt als realisiert gelten. Hier ist z.b. auch noch der Transrapid zum Flughafen genannt:

Pflichtenheft 1 (2006)
Pflichtenheft 2 (2007)

Unsere vorläufige Stellungnahme entnehmen Sie bitte unserer nachstehenden Presseerklärung.

P r e s s e e r k l ä r u n g

Münchner Süden kein Experimentierfeld für unnötige Autobahnplanungen

Die von führenden Politikern immer wieder zugesicherte ergebnisoffene Planung im Rahmen der Machbarkeitsstudie hat sich nicht bestätigt. Leider präsentiert die Autobahndirektion Südbayern nunmehr in ihrem Schlussbericht Trassenvarianten für eine Autobahn in einem Lebens- und Erholungsraum, der hierfür nicht geeignet ist. Der Bedarfsnachweis, die erste und wichtigste Voraussetzung für eine Fernstraßenplanung ist nicht erbracht!

Die nunmehr vorgeschlagenen Varianten B 1 und B 2 unterqueren zwar die Siedlungsgebiete von Gräfelfing/Krailling und von Pullach/Geiselgasteig, zerschneiden aber oberirdisch die großen Waldgebiete des Forst Kasten und des Forstenrieder Parks und mehr als die Hälfte der Strecken im Perlacher/Grünwalder Forst. Diese Eingriffe sind kategorisch abzulehnen, weil sie die großen zusammenhängenden Waldgebiete ganz oder teilweise zerstören würden

Die Bürger der Stadt München und der Region München werden sich diesen Eingriffen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln widersetzen. Alle Gemeinden zwischen der Stadt Germering und dem Perlacher Forst verurteilen einen Eingriff in dieses wertvolle Erholungsgebiet. 7 Waldschutzgemeinschaften der VBI und die angeschlossenen 17 Umweltinitiativen im Verbund mit den gesamten Umweltverbänden und den Kommunen werden, wie schon seit dem Jahre 1973 alle Anschläge auf diesen Erholungsraum massiv bekämpfen, zumal Hunderte Hektar Bannwald kritik- und ersatzlos geopfert werden sollen.

Leider wurde, trotz wiederholter Aufforderung, die großräumige Umfahrung der Stadt München von Regensburg über Landshut und Rosenheim nicht ernsthaft untersucht. Auch der mit Zahlen der Autobahndirektion nachgewiesene Anteil von 36 % Ziel- und Quellverkehr auf dem Autobahn-Ostring hat nicht zu zielführenden Vorschlägen der Gutachter geführt, obwohl die Stauereignisse auf dem Ostring nicht mit einem Südring zu bewältigen sind, im Gegenteil das Nadelöhr Südkreuz durch einen Südring noch stärker als bisher belastet würde. Außerdem bewertet das Gutachten nicht ausreichend den Ausbau des Luise-Kieselbachplatzes.

Die VBI und die angeschlossenen Umweltinitiativen appellieren an die Bayerische Staatsregierung und an der Bayerischen Landtag, die Autobahnplanungen im Münchner Süden endgültig einzustellen!

Die VBI unterstützt das Waldfest im Perlacher Forst. Es ist Teil unserer Langzeitstrategie gegen den Südring! Ihre Teilnahme ist ein wirksamer Beitrag zur Verhinderung des Südrings!

Die VBI

Redaktionelle Beiträge und Leserbriefe:

spd_partei_muenchen
Medien-Information der Münchner SPD
                                                München, 19. Mai 2010

Autobahnsüdring: Planung sofort einstellen

Einzige Konsequenz der Machbarkeitsstudie zum „Autobahn-Südring“: Planung sofort einstellen, Studie zu den Akten legen, keinen Antrag auf Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan, keinen weiteren Euro mehr verschwenden

Der Münchner SPD-Vorsitzende Hans-Ulrich Pfaffmann, MdL, bezweifelt die Objektivität der Studie: „Nach Vorstellung der Machbarkeitsstudie zum Autobahnsüdring mit den beiden empfohlenen stadtnahen Varianten B1 und B2 ist die Wut und Enttäuschung der Gegner sehr gut nachvollziehbar. Allerdings wurde die Untersuchung nie aus wissenschaftlichem Interesse heraus durchgeführt – wie der Begriff ‚Studie‘ und die CSU-Beschwörungsformel der ‚Ergebnisoffenheit‘ vielleicht vorgaukeln.“

Vielmehr habe die CSU-Landtagsfraktion in ihrem Antrag 14/9746 vom 13.6.2002 die Staatsregierung aufgefordert, die Schließung des Autobahnrings um München in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen und zu diesem Zweck eine Machbarkeitsstudie zu erstellen, „die die Belange der Bevölkerung, des Lärmschutzes, des Umweltschutzes und des Naturschutzes berücksichtigt“ (Plenumsbeschluss vom 24.10.2002 – DS 14/10554).

„Insofern stand eine Nulllösung nie zur Debatte. Im Gegenteil“, sagt Pfaffmann, „es wurde von den Gutachtern erwartet, dass sie wenigstens eine Lösung für den Bundesverkehrswegeplan präsentieren.“

„Die beiden jetzt von mehreren ‚machbaren‘ Trassen empfohlenen Varianten B1 und B2 kommen deshalb nicht überraschend, sind aber vollkommen inakzeptabel, da sie die Belange der Bevölkerung und des Umweltschutzes nicht ausreichend berücksichtigen, sondern fünf große Waldgebiete zerschneiden und das wichtigste Naherholungsgebiet der Landeshauptstadt für immer zerstören würden – trotz zweier gigantischer, insgesamt 18 Kilometer langer Tunnel.“

„Überdies sind die angegebenen Kosten von 1,2 Mrd. Euro angesichts der prekären Haushaltslage des Bundes indiskutabel hoch, wobei in dieser Summe etwa Kosten für geforderte und gesetzlich vorgeschriebene Ausgleichsflächen noch gar nicht enthalten sind. Und schließlich wird das ursprünglich genannte Hauptziel – nämlich eine Entlastung der Gemeinden entlang der A 99-Ost – mit nur 7,6 Prozent Verkehrsreduzierung nicht erreicht.“

„Nicht nur die Münchner SPD, die SPD-Landtagsfraktion und die Grünen, auch mehrere CSU-Abgeordnete, allen voran Kerstin Schreyer-Stäblein aus dem Münchner Süden, sowie Umweltminister Markus Söder, Finanzminister Georg Fahrenschon und FDP-Wirtschaftsminister Martin Zeil haben sich öffentlich gegen den Autobahnsüdring ausgesprochen. Es liegt jetzt an ihnen, dem Spuk endlich ein Ende zu machen das unsinnige Projekt zu begraben.

„Für die Machbarkeitsstudie wurde bereits über eine halbe Million Euro investiert. Es wird höchste Zeit, dass die Bayerische Staatsregierung die Notbremse zieht. Der Autobahnsüdring wäre ein ökologischer und finanzieller Wahnsinn. Jeder weitere Euro ist eine Verschwendung von Steuergeldern. Hier könnte die Staatsregierung sinnvoll zu sparen beginnen. Das Projekt Autobahnsüdring muss nicht in den Bundesverkehrswegeplan sondern in den Aktenvernichter, so wie der Transrapid“, fordert Pfaffmann.


Zur Bekanntgabe des Schlußberichtes der Autobahndirektion veröffentlichte der Münchner Merkur folgende Beiträge:

Beitrag 1 aus MM_Lks_Nord
Beitrag 2 aus MM_Lks_Sued
Beitrag 3 aus MM_Lks_WT

Weitere kritische Reaktionen aus dem Kreis der Südringgegner:

Beitrag 1 aus MM Bayernteil
Beitrag 2 aus MM Lks Sued
Beitrag 3 aus MM Lks WT

PRESSEMITTEILUNG
Bündnis 90 / Die Grünen im Bayerischen Landtag

Kein Geld mehr für fragwürdige Beton-Orgien

Nach dem Spardiktat des Bundesfinanzministers muss sich Bayern von umstrittenen Verkehrsprojekten verabschieden

München (21.5.2010/sip). Nach den massiven Sparvorgaben des Bundesfinanzministers an das Verkehrsressort haben die Grünen von der Staatsregierung den Verzicht auf umstrittene Verkehrsprojekte in Bayern gefordert. „In Zeiten klammer öffentlicher Kassen macht es keinen Sinn, Milliarden für Bauvorhaben zu verschleudern, die noch dazu ökologisch völlig unvertretbar sind“, sagte der verkehrspolitische Sprecher Martin Runge. Konkret zählt Martin Runge dazu die A 94 durch das Isental, den Autobahn Südring um München, die dritte Startbahn für den Münchner Flughafen, den Ausbau der B 303 in Oberfranken und den zweiten S-Bahn-Tunnel für München. „Bei all diesen Großprojekten steht der verkehrliche Nutzen in keinerlei Verhältnis zu den immensen Kosten.“

Schon jetzt sei der Bundesverkehrswegeplan ausweglos unterfinanziert, auch die Bundesgelder aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) und die jeweiligen Landesmittel reichten bei weitem nicht aus, um alle für notwendig gehaltenen Verkehrsinvestitionen in Bayern realisieren zu können. „Die öffentlichen Haushalte werden von milliardenschweren Prestigeprojekten aufgezehrt, während die Staatsregierung die Bürgerinnen und Bürger bei dringend erforderlichen Investitionen in die Schiene von Jahr zu Jahr vertröstet“, kritisiert Martin Runge. So drohten wichtige Projekte wie der Ausbau der Strecken München – Mühldorf – Freilassing, Nürnberg - Marktredwitz oder Regensburg – Hof weiter auf den St. Nimmerleinstag verschoben zu werden. „Schäubles Spardiktat sollte für die Staatsregierung der Wink mit dem Zaunpfahl sein, sich endlich von ihren fragwürdigen Beton-Orgien zu verabschieden.“



Unser Kommentar:
Herr Riedelsheimer aus Berg (Lks. Starnberg) unterbreitet einen hervorragenden Vorschlag, nämlich die großräumige Umfahrung der Stadt München auf der Strecke Regensburg - Landshut - Rosenheim. Wir gratulieren Herrn Riedelsheimer zu dieser aus eigener Erkenntniss gewonnen Alternative. Wir propagieren diese Lösung seit Jahrzehnten als großräumige Umfahrung von München, die von Sachsen und Brandenburgern schon heute gerne genutzt wird ("Sachsenschaukel"). - Leider sind die kommunalpolitiker im Münchner Norden noch nicht zu dieser Erkenntnis gelangt, welche  den Ostring wirklich entlasten würde.  


Stellungnahme des Grünzug-Netzwerk Würmtal e.V. zum Ergebnis der Machbarkeitsstudie der Autobahndirektion Südbayern zum A99 Südring

·      Die Entlastung von Nord- und Ostring, das entscheidende Argument zur Wiederaufnahme des Südring-Projekts, würde mit 7,6% bis 2025 lediglich in einem für die betroffenen Bürger nicht spürbaren Umfang erfolgen.

·         Die schriftlich und mündlich immer wieder behauptete Ergebnisoffenheit war nie gegeben. Eine Nulllösung war nicht gewollt und wurde daher auch nicht untersucht, die Öffentlichkeit wurde also monatelang in diesem Punkt getäuscht.

·         Ökologische Faktoren, wie die großräumige Vernichtung von Wäldern wurden mit der „Transformation“  einer Raumwiderstandskarte mit fast ausschließlich sehr hohen und besonders hohen Raumwiderständen in eine „aggregierte“ Raumwiderstandskarte mit kaum noch zulassungshemmenden Faktoren weitgehend ausgeklammert.  Als zulassungshemmend gingen nur noch Wohnbebauungen und FFH-Gebiete in die weitere Planung ein, nicht jedoch Bannwälder, Grünzüge oder Naturschutzgebiete.

·         Trotz zweier Tunnelstrecken werden der Kreuzlinger Forst, der Forst Kasten, der Forstenrieder Park, der Grünwalder Forst und der Perlacher Forst durch die empfohlenen Trassen nachhaltig und intensiv geschädigt.

·         Damit wird das letzte zusammenhängende Naherholungsgebiet im Raum München mit enormer Bedeutung für das Klima der Landeshauptstadt dauerhaft beeinträchtigt. Ohne diese Frischluftschneise würden nach fachlicher Berechnung die Durchschnittstemperaturen in München um bis zu 3 Grad steigen.

·         Nicht nur die Bürger im Osten, auch im Westen werden sie schon heute teilweise massiv  durch Autobahnen  in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Gräfelfing kämpft seit Jahren gegen den Lärm der A96 (Lindau) und käme mit dem Südring in eine „Autobahnecke“ mit Beschallung aus zwei Seiten. Ähnlich die Situation in Germering.

·         Trotz hoher Kosten und viel Zeitaufwand macht die Machbarkeitsstudie keine Aussagen      

*zur örtlichen Lage von Ersatzaufforstungen, die in räumlichem Zusammenhang mit den gerodeten Flächen im Umfang von einigen 100 ha (genaue Zahlen hatten die Planer der Autobahndirektion bei der Informationssitzung nicht parat)gesetzlich vorgeschrieben aber wohl kaum zu realisieren sind.  Damit aber wären sie eine zulassungshemmende Restriktion.                                                                                            *zu notwendigen Autobahnanschlüssen, die besonders viel Wald vernichten, Kosten verursachen und zusätzlichen Verkehr erzeugen,                                                                                                                                                 

*zur Abluftproblematik vorgesehener Tunnel, die offenbar über die Tunnelausgänge in die umgebenden Wälder entlüftet werden sollen, mit allen Konsequenzen für die nach Fertigstellung noch verbleibenden Waldgebiete,    

  *zu alternativen Konzepten einer großräumigen Umfahrung des Verkehrsknotens München oder der Förderung des ÖPNV zur Reduzierung des Ziel- und Quellverkehrs, der generellen Hauptursache der Münchner Verkehrsmisere.

Kann man eine solche lückenhafte Planung als seriös bezeichnen?

·         Nach Aussagen der Autobahndirektion würde der Bau des Südrings einen 6-spurigen Ausbau der A99 West nach sich ziehen. Das würde auch eine entsprechende Verbreiterung von zwei erst neu gebauten Tunneln bedeuten. Die Kosten dafür sind in der Machbarkeitsstudie nicht berücksichtigt.

·         Die derzeit geplanten Kosten von € 1,2 Milliarden werden zum Zeitpunkt einer möglichen Realisierung in 15– 20 Jahren wesentlich höher liegen, der errechnete Nutzen-Kosten-Faktor entsprechend niedriger ausfallen.

·         Der ausgewiesene Nutzen-Kosten-Faktor von rd. 2,0 eröffnet ohnehin bei fachlicher Betrachtung kaum eine Chance auf Aufnahme des Südrings in den Bedarfsplan für vordringliche Projekte. Das sollte bei einer politischen Entscheidung berücksichtigt werden.

·       Statt eines gigantischen Einzelprojekts mit höchst zweifelhaftem verkehrlichen Nutzen aber großen Umweltschäden könnten viele weit sinnvoll Verkehrsprojekte realisiert werden. Nicht zuletzt lärmmindernde Maßnahmen an den bestehenden Autobahnen im Raum München.

Erste Reaktionen im Münchner Merkur auf den Schlußbericht der Autobahndirektion    

Münchner Merkur vom 21.05.2010 [Leserbriefe]
Münchner Merkur vom 21.05.2010 [Gantzer attackiert Genossen]
Münchner Merkur vom 21.05.2010 [Leserbrief Engl]

Münchner Merkur Würmthal [Abluftkamine bei Maria Eich / Abgeordnete über Parteigrenzen hinweg] 

     

Münchner Merkur Landkreis Nord vom 01.06.2010 [Kurzak fordert Teillösung]




Süddeutsche Zeitung München vom 11.06.2010 [Wir da unten, ihr da oben.
Der geplante Lückenschluss des Autobahnrings spaltet die Münchner Umlandgemeinden“]


L e s e r b r i e f hierzu von Dr. Karl Hofmann - [nicht veröffentlicht]

Sie stellen in Ihrem o.g. Beitrag die Problematik des Fernverkehrs im Raum München als Nord-Süd-Konflikt dar. Diese Einordnung wird der Fragestellung nicht ganz gerecht. Der Südring ist nämlich nicht eine Erfindung der Nord- und Ostgemeinden, sondern eine Initiative von 2 Politikern aus diesem Raum: Frau Roswitha Riess (CSU) und Herrn Dr Paul Gantzer (SPD), beide ehemals Vizepräsidenten des Bayer. Landtags. Sie hatten sich anlässlich der Fortschreibung des Bedarfsplans für die Bundesfernstraßen bemüht, den schon seit 1993 gestrichenen Südring wiederzubeleben, und ihren Wählern Entlastung von Verkehr versprochen, eine trügerische Erwartung! Auch der Bedarfsplan 2004 enthält jedoch mangels Bedarf und aus Umweltgründen keinen Südring; daran hat sich bis zum heutigen Tage nichts geändert.. Die Machbarkeitsstudie bestätigt nunmehr, dass ein Südring für den Ostring keine nennenswerte Entlastung bringen würde (ca. 7 - 10 %).

Dabei ist noch gar nicht berücksichtigt, dass ein Südring auch für die Verkehrsabwicklung am Ostring kontraproduktiv sein würde, weil sich ein Rückstau erfahrungsgemäß vom Südkreuz her aufbaut. Hier liegt das Nadelöhr, das bei Zuführung weiterer Verkehrsströme noch Stunden früher als bisher zusammenbrechen würde. Eine echte Entlastung für den Ostring wäre nur durch 3 Maßnahmen denkbar: 1. die großräumige Umfahrung der Stadt München durch Ausbau der Bundesstraße 15 von Regensburg über Landshut nach Rosenheim, die bereits zur Hälfte fertiggestellt ist und 2. eine Erschließungsstraße entlang dem Ostring; diese könnte den Anteil von mindestens 36 % Ziel- und Quellverkehr zu den großen Siedlungs- und Gewerbegebieten im Norden und Osten der Stadt aufnehmen; 3. der bevorstehende Ausbau des Ostrings von 6 auf 8 Fahrstreifen, der sicher auch zur Entlastung beitragen wird, ebenso der Ausbau des Luise-Kieselbach-Platzes. Demgegenüber wäre eine Zerstörung der Bannwälder in der Region weder zielführend noch vertretbar.

Die Bannwälder sind schließlich als Ausgleich für den Verdichtungsraum und zum Schutze von Klima, Wasserhaushalt und Luftreinhaltung eingerichtet worden (Art. 11 BayWaldG), wie schon in der SZ vom 6.5.2009: „Auf der Wärmeinsel“ zutreffend dargestellt ist. Die Erhaltung dieser Landschaft dient somit der gesamten Region. Weil dieser zusammenhängende Waldgürtel immer wieder zur Zerstörung durch Großprojekte verleitet, haben sich schon vor Jahrzehnten in jedem der Forste Waldschutzgemeinschaften gebildet, die seither geplanten Eingriffen erfolgreich Widerstand leisten und dies auch mit allen verfügbaren Kräften fortführen!


Argumentation von Dr. Peter Paul Gantzer zum angeblichen Nord - Südkonflikt



2. L e s e r b r i e f  vom 24.06.2010 von Dr. Karl Hofmann - [zur Zeit noch nicht veröffentlicht]

Zu Ihrem Beitrag vom 21.6.2010: „Ein Minister steht im Wald“ und vom 24.6.2010: „Minister: Südring nicht so wichtig“

Ein Ritt durch den Forst Kasten ist nicht nur für Staatsminister Markus Söder nach wie vor lohnend. Wenn eine Steuerungsgruppe um Ministerpräsident Horst Seehofer den Autobahn-Südring auf Eis gelegt hat, ist dies zwar ein Schritt in die richtige Richtung, für Entwarnung besteht jedoch derzeit keine Veranlassung! Schon im Raumordnungsverfahren von 1973 wurde der Südring wegen ökologischer Bedenken eingefroren. Bei der Forstschreibung des Bedarfsplans für die Bundesfernstraßen 1993 wurde das Projekt wegen derselben Bedenken aus dem Bedarfsplan gestrichen und damit beerdigt. Bei der Fortschreibung des Bedarfsplans 2004 wurde die Beerdigung bestätigt. Trotzdem konnte die Projektleiche durch die Beckstein`sche Machbarkeitsstudie wiederbelebt werden. Wie zu erwarten war, hielt der letzte Beschwichtigungsversuch nur 3 Tage an. Schon ist in der SZ zu lesen, dass die Minister den Südring im Jahre 2015 zum Bedarfsplan anmelden möchten. Früher wäre eine Fortschreibung ohnehin nicht aktuell. Die Erkenntnis, dass der Südring nicht so wichtig ist, stellt also keinen Fortschritt dar. Die Bürgerinitiativen erwarten, dass dieses umweltfrevlerische Projekt endlich über Bord geworfen wird! Zwischenzeitlich ist auch bekannt geworden, dass die Autobahndirektion derzeit noch an der Studie weiterarbeitet. Dem Dauerbrenner wird also in diesen Tagen sogar noch zusätzlich Kohle zugeführt. Deshalb werden die Vereinigten Bürgerinitiativen Südlicher Erholungsraum München, in der sich schon seit dem Jahr 1973 sieben Waldschutzgemeinschaften und zwischenzeitlich weitere 17 Umweltinitiativen zusammengeschlossen haben, weiterhin dem unseligen Projekt entgegenstellen und die Schwachstellen des Projekts aufarbeiten. Wenn dann die Tiefkühlkost in 5 Jahren frisch auf den Tisch serviert wird, können wir die Zutaten postwendend mitliefern!

Pressemitteilung der Münchner CSU Abgeordneten

Lorenz und Blume: Untertunnelung des Mittleren Rings vorrangig

München, 13.06.2010 - In der aktuellen Diskussion um den Autobahn-Südring beziehen nun die beiden örtlichen CSU-Landtagsabgeordneten in Giesing und Ramersdorf, Andreas Lorenz und Markus Blume, Position: Eine komplette Untertunnelung des Mittleren Rings im Münchner Südosten von Giesing bis Ramersdorf ist zeitlich vorrangig vor dem Bau eines Autobahn-Südrings. Lorenz und Blume wörtlich: Die Menschen in diesem Abschnitt des Mittleren Rings leiden bereits heute unter einer immensen Verkehrsbelastung, die in den nächsten Jahren vor allem nach Fertigstellung des Südwest-Tunnels noch weiter zunehmen wird. Deshalb besteht hier kurzfristiger Handlungsbedarf."

Nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen der Machbarkeitsstudie soll die Verkehrsbelastung am Mittleren Ring (Prognose für Brudermühlbrücke) von 147.000 Fahrzeugen pro Tag um 17.000 durch den Bau eines Autobahn-Südrings zurückgehen. Das heißt aber, es würden nach wie vor 130.000 Fahrzeuge pro Tag über den Mittleren Ring fahren für die Münchner in den südlichen und östlichen Stadtvierteln hatten wir uns eine deutlichere Entlastung erhofft", so Lorenz und Blume. Zum Vergleich: Die derzeit geplanten Trassen des Autobahn-Südrings würden nur 60.000 Fahrzeuge täglich befahren das ist weniger als die Hälfte.

Ferner würden nach der vorliegenden Planung große Abschnitte des Autobahn-Südrings im Forstenrieder Park und Perlacher Forst oberirdisch verlaufen und eine Schneise durch diese Wälder schlagen. Dazu der Landtagsabgeordnete für den Münchner Süden, Andreas Lorenz: Die Verkehrsentlastung für die Münchner Bürger steht in keinem Verhältnis zu den Umweltschäden, die der teilweise oberirdische Verlauf einer Autobahn durch den Perlacher Forst und den Forstenrieder Park verursachen würde. Die Wälder im Süden Münchens stellen ein wichtiges Naherholungsgebiet für die gesamte Münchner Bevölkerung dar und müssen deshalb besonders geschützt werden," so Lorenz. Den Bau eines Autobahn-Südrings in der jetzt geplanten Form lehne ich deshalb ab."

Blume und Lorenz sehen gleichwohl die Notwendigkeit, die südlichen Stadtteile vom Durchgangsverkehr deutlich zu entlasten das gilt insbesondere für den Schwerlastverkehr. Ziel ist für die beiden Abgeordneten ein Transitverbot, wie es heute schon im Münchner Norden Wirklichkeit ist. Das könnte ein vollständig untertunnelter Autobahn-Südring leisten, so Lorenz und Blume: Ein Autobahn-Südring in dieser Form wäre langfristig eine Perspektive. Angesichts des aufwändigen Entscheidungs-, Planungs- und Realisierungsvorlaufs von bis zu 30 Jahren brauchen wir aber davon unabhängig eine rascher umsetzbare Lösung." Diese Lösung ist nach Ansicht der beiden Landtagsabgeordneten ein kreuzungsfreier Umbau des Mittleren Rings mit Weiterführung des Candid-Tunnels im Bereich Tegernseer Landstraße, Verlängerung und Deckelung des Mc-Graw-Grabens und Untertunnelung des Mittleren Rings im Bereich Chiemgauer Straße bis hin zum Ramersdorfer Ortskern und weiter zur Bad-Schachener-Straße.

Der Landtagsabgeordnete für den Münchner Osten, Markus Blume dazu: Die weit über 100.000 Menschen, die entlang dieses hoch belasteten Abschnitts des Mittleren Rings wohnen, müssen heute eine brutale Lärm- und Feinstaubbelastung ertragen. Eine Untertunnelung würde nicht nur in diesen Punkten Abhilfe schaffen, sondern auch die Zerschneidungswirkung des Mittleren Rings für ganze Stadtviertel aufheben. Mit einer Tieferlegung des Autobahnkopfes der A8 ließe sich zudem der historisch gewachsene Dorfkern in Ramersdorf wiederherstellen. Zudem würde dann der tägliche Dauerstau in den verbliebenen ampelgestalteten Anschnitten des Mittleren Rings der Vergangenheit angehören."

Die von einigen Seiten ins Gespräch gebrachte Troglösung für den Mittleren Ring lehnen beide Abgeordnete kategorisch ab: "Dies würde den Anwohnern nicht viel bringen und die städtebauliche Trennwirkung noch erhöhen." Statt dessen fordern Blume und Lorenz nun eine konzertierte Aktion zur Untertunnelung des Mittleren Rings im Süden und Südosten und wollen dazu eine Tunnelallianz gründen. Lorenz und Blume kritisieren hier auch die rot-grüne Stadtregierung, weil diese ihrer Meinung nach "eine vernünftige verkehrliche Stadtplanung seit Jahren verschlafen hat."

Antrag an Bezirksausschuß 18 [Ablehnung Südring]

Süddeutsche Zeitung vom 17.06.2010 [Das Aus für den Autobahn-Südring]

Münchner Merkur vom 17.06.2010 [Südring bleibt eine  Option - aber erst ab 2015]

Münchner Merkur Lks Süd vom 17.06.2010 [Von Empörung bis Erleichterung]



Unser Kommentar: Offenbar soll der Südring nunmehr nicht beerdigt, aber auf die lange Bank geschoben werden. Nach jahrzentelangen Diskussionen wäre es an der Zeit, diesem unheilvollenProjekt ein Ende zu bereiten. Andernfalls bleibt das Thema ein Dauerbrenner!!!!

Link zur ONLINE-AZ vom 16.06.2010 [Autobahn-Südring auf Eis: Jetzt kommt der Stadt-Tunnel]


Presseerklärung Perlacher Forst - "Enttäuschung : Die Haltung der CSU zum Autobahnsüdring kehrt sich um"

Unser Mitstreiter aus Wörnbrunn, Herr Krächan betreibt über seine umweltkünstlerischen Tätigkeiten hinaus weitere Aktivitäten:


Ansprache von Herrn Gold an der Kugler Alm

Beschwerde von Herrn Landtagsabgeordneten Dr. Gantzer wegen ungebürlichen Verhaltens der Demoteilnehmer vom 09.07.2010:

Antwort von Dr. Karl Hofmann im Namen der Vereinigten Bürgerinitiativen vom 20.07.2010

MM Nord vom 09.07.2010 "Südringbefürworter geben Gas" - "Im Landtag: Südring nicht endgültig zu den Akten gelegt"  

MM Region vom 09.07.2010 "Der Südring bleibt eine Option"

MM Süd vom 09.07.2010 "Südring - befürworter sehen rot"

MM Würmtal vom 09.07.2010  "Südring - Befürworter geben Gas"


Provokation auf der Kugler Alm aus der SZ vom 09.07.2010

Presseerklärung des Bundes Naturschutz in Bayern vom 13.07.10:  Münchner Norden wird planmäßig schlecht geredet

Leserbrief zur Presseerklärung des Bund Naturschutz vom 13.07.2010


Unser Kommentar: Die Verfasserin verkennt, dass die verkehrsmäßigen Mißstände im Münchner Norden und Osten weitgehend selbstgemacht sind! Schon vor 10 Jahren betrug der Ziel und Quellverkehr auf dem Ostring 36%. Die Verfasserin verkennt auch, daß die Verkehrsströme, die aus dem Norden kommen, nicht effektiv über einen Südring abgewickelt werden können.

Teil 2 (Kartenübersicht)
Teil 3 (Kartenübersicht)








Bericht über die Sitzung des Bayerischen Kabinetts zum Südring vom 13.07.2010

Beschlussvorlage des Münchner Stadtrates für die Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Bauordnung am 07.07.2010.

Stadtratsbeschluß vom 28.07.2010 gegen den Südring

Seite 1

Seite 2

Seite 3

MM Nord vom 21.07.2010 "Göbel will ein Gutachten"

MM Süd vom 21.07.2010 "Südring im Kreisausschuss nicht pauschal abgelehnt"

MM WT vom 21.07.2010 "Göbel-Antrag im Kreisausschuß vertagt"

Antwort der VBI auf die Beschwerde von Herrn Dr. Gantzer wegen agressiven Verhaltens von Demoteilnehmern an der Kugler Alm vom 08.07.2010

Stellungnahme der CSU Landtagsfraktion zum Südring: Für 10 Jahre keine Finanzierung in Sicht. Option bleibt offen.

Aussage Dr. Goppel, MdL zum Südring

Zeitungsbericht im MM Süd vom 05.08.2010 zur Radl Demo vom 24.07.2010 im Perlacher Forst 

Zeitungsbericht in SZ Stlks zur Radl Demo vom 05.08.2010 (erscheint in Kürze)

Bund Naturschutz zum Thema Biodiversität und Südring

Schlussbericht mit zwei Varianten

Südring bleibt Option der Staatsregierung und des Landtags

"Südring bleibt Option" aus MM / WT vom 25.11.2010

"Abfuhr für Südring -Gegner" aus MM / WT vom 25.11.2010

An die Münchner Presse (20.12.2010)

Presseerklärung
Weiterhin keine Entwarnung an der Südring-Front

Es kommt nicht überraschend, dass der Bayerische Landtag den Antrag der Grünen, den Münchner Autobahn-Südring endgültig ad acta zu legen, abgelehnt hat. Alle Beteuerungen der Bayerischen Staatsregierung, dass für den Südring kein Geld da sei und keine Priorität bestehe, sind oberflächliche Beschwichtigungsversuche für eine hartnäckige Grundhaltung!

Die Bürgerinitiativen bleiben daher weiterhin äußerst wachsam. Da hinter den Kulissen an dem Projekt weitergearbeitet wird, werden auch die Bürger ihre Gegenargumente weiter ausbauen. Dies gilt insbesondere für die im Schlussbericht der Autobahndirektion erkennbaren Schwachstellen, wie etwa die fehlenden Längenangaben und Ausbauquerschnitte und die schöngerechneten Kosten.

Der Schlussbericht kommt zu einem Kosten-Nutzen-Verhältnis von 2,0. Er ist wohl wesentlich zu hoch angesetzt, wobei nach den eigenen Aussagen der Autobahndirektion eine Planung unter 2.0 nicht in den „weiteren Bedarf“ kommen kann und unter 4,0 keinesfalls in den „vordringlichen Bedarf“. Da in der Planung entgegen dem Planungsauftrag die Anschlüsse nicht dargestellt und offenbar auch nicht kalkuliert sind, liegt das Kosten-Nutzen-Verhältnis offenbar unter 2.0.

Der Widerstand gegen das unsinnige Großprojekt Südring wächst. So hat sich nunmehr auch die „Agenda 21 Pullach“ vertreten durch Herrn Bert Eisl den Vereinigten Bürgerinitiativen angeschlossen, so dass nunmehr mit den 7 Stammgruppen nunmehr 25 Verbände gegen diesen geplanten Umweltfrevel antreten.

Sobald die Bayerische Staatsregierung ihr keineswegs tiefgefrorenes Großprojekt auftauen wird, werden die Bürger mit neuem Schwung gegen diese geplante Umweltzerstörung vorgehen.


Autobahnparallele München Ost (Teil 1)
Autobahnparallele München Ost (Teil 2)